Nippon Chinbotsu

Das Österreichische Museum für angewandte Kunst am Stubenring in Wien zeigt bis zum 21. April 2013 die Ausstellung "Nippon Chinbotsu. Japan sinkt. Ein Manga". Diese widmet sich der visuellen Ästhetik, darstellerischen Kraft und grafischen Qualität japanischer Comics, die zu einem Massenphänomen der internationalen zeitgenössischen Kultur avanciert sind.
Inspiration für seine Manga-Serie bezog Tokihiko Ishiki aus dem 1973 veröffentlichten Roman Nippon Chinbotsu des japanischen Science-Fiction-Autors Sakyou Komatsu (1931–2011).
Ausgehend vom Untergang Japans, das einer wissenschaftlichen Berechnung zufolge innerhalb eines knappen Jahres durch Erdbeben zerstört werden soll, verfolgt Ishiki’s Manga mehrere Handlungsebenen. Die beiden wichtigsten beschäftigen sich mit der Frage, ob und wie die Bevölkerung evakuiert und gerettet beziehungsweise wie der Problematik der unkontrollierbaren Zerstörung eines hochtechnisierten Landes begegnet werden kann.

Diese Ausstellung konzentriert sich auf die grafischen Qualitäten von Nippon Chinbotsu. Anhand von Originalen wird die Entstehung dieses Manga nachvollziehbar, von ersten Ideenskizzen über die unterschiedlichen Stufen der Reinzeichnung bis hin zu den gedruckten Büchern. Animationen erlauben es, Ishiki bei der Arbeit „über die Schulter“ zu schauen und mitzuerleben, mit welcher Genauigkeit und Geduld er und sein Team arbeiten. Überdimensional vergrößerte Grafiken betonen das filmische Moment der ursprünglich kleinformatigen Grafikfolgen.
Sein freier, dynamischer Strich ist charakteristisch für die Arbeiten von Tokihiko Ishiki, der sich zunächst als Zeichner von Sport-Manga einen Namen machte. Die Serie Derby Jockey (1999–2004) brachte den Durchbruch zum erfolgreichen und über die Grenzen Japans hinaus bekannten Manga-ka. Nippon Chinbotsu erschien wöchentlich und wurde von 2006 bis 2009 als 15-bändige Taschenbuchserie veröffentlicht.

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
Stubenring 5
A-1010 Wien
Öffnungszeiten:
Dienstag von 10 bis 22 Uhr
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen
Jeden Dienstag ist der Eintritt von 18 bis 22 Uhr frei
www.mak.at
Autor: pt/rr
Fotos: Tokihito Ishiki