Opel GT Concept : Zurück zum Sport

Mit dem Erfolg des Adam und des neuen Astra kehrt bei Opel der Mut zurück: Auf dem 86. Genfer Automobilsalon präsentiert der rüsselsheimer Hersteller ein GT-Konzeptstudie. Waren die letzten beiden zweisitzigen Sportwagen noch zugekauft - der Speedster baute auf der Lotus Elise auf und der letzte GT war ein umetiketierter Pontiac Solstice, ist der neue Entwurf im eigenen Haus entstanden und nutzt zum Teil die Technik der aktuellen Baureihen. Bemerkenswert ist, dass auf Leistungs- und Geschwindigkeitsexzesse verzichtet wurde, der neue GT kombiniert "vernünftige" Leistungsdaten mit neuen Designideen.
Der Opel GT verzichtet auf alles, was die reine Form stört. So finden sich am GT Concept weder Türgriffe noch Außenspiegel. Eine rote Signaturlinie teilt den Fahrzeugkörper horizonzal aufteilt. Eine weitere Innovation am Opel GT Concept sind die großen Türen mit den integrierten Seitenscheiben, die einen nahtlosen Übergang zwischen Glas- und Lackfläche zeigen. Fahrer und Beifahrer steigen, nachdem sie eine Tastfläche in der roten Signaturlinie im Dach berührt haben, durch die sich elektrisch weit öffnenden Türen ein. Beim Öffnen tauchen die Türen ein gutes Stück in die vorderen Radhäuser ein. Diese platzsparende und patentierte Aufhängung ermöglicht einen großen Öffnungswinkel – selbst in relativ engen Parklücken. Für sicheren Überblick im Stadtverkehr sorgen zudem zwei Kameras hinter den vorderen Radhäusern, die ihre Bilder auf Monitore links und rechts im Cockpit übertragen – die Zeit der Seitenspiegel und der toten Winkel ist damit vorbei. Die Frontscheibe setzt sich in einem gläsernen Panoramadach fort, wodurch die Passagiere ein Fahrerlebnis ähnlich wie in einem Targa mit herausnehmbarem Dach genießen. Eine weitere Neuheit des Opel GT Concept sind die Hauptscheinwerfer mit den integrierten Blinkern. Das adaptive Voll-LED-Licht der neuesten Generation leuchtet mittels Projektionstechnologie dreidimensional auf. Abgerundet wird das Lichtdesign mit den ebenfalls dreidimensional ausgearbeiteten Rückleuchten, die den neuen GT auch nachts unverwechselbar machen.

Die markanten roten Vorderreifen – auf Rädern im Roller-Skates-Design – sind eine Reminiszenz an das Opel-Motorrad Motoclub 500, das schon 1928 auf zwei roten Reifen rollte. weitere Zitate aus der Vergangenheit sind die lange Motorhaube, der Verzicht auf eine Kofferraumklappe, der zentral angeordnete Doppelauspuff und der Name mit Bezug auf den Ur-GT. Damit tritt der Opel GT Concept auf dem Genfer in die Fußstapfen des Opel Experimental GT. 1965 präsentierte Opel auf der IAA in Frankfurt die Studie eines Coupés mit der Technik des Kadett B. Drei Jahre später stand der serienreife Opel GT bei den Händlern, für die aktuelle Studie gibt es dazu keine Aussage.

Die verwendete Technik ist jedenfalls geeignet für ein Serienfahrzeug. Wie bereits beim ersten Opel GT findet unter der langen Fronthabe ein Frontmittelmotor seinen Platz. Der Fahrzeugschwerpunkt liegt somit tief und mittig – ideal für ein sportliches Handling und hohe Kurvendynamik. Beim Opel GT Concept ist ein Einliter-Dreizylinder-Turbomotor eingebaut, der auf den Vollaluminium-Triebwerken aus ADAM, Corsa und Astra basiert. Der Direkteinspritzer-Benziner leistet jetzt 107 kW/145 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 205 Newtonmeter. Die Kraft des Turbotriebwerks wird von einem sequenziellen Sechsganggetriebe, das über Schaltwippen am Lenkrad bedient wird, auf die mit einer mechanischen Differenzialsperre ausgestatteten Hinterachse gebracht. Der Opel GT Concept verfügt, wie seine verschiedenen Vorgänger, über einen traditionellen Heckantrieb. Dazu passen die Fahrleistungen des unter 1.000 Kilogramm leichten Zweisitzers, der in weniger als acht Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h erreicht.
Autor: dr
Fotos: Opel
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