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Nachdem das alte Geschäftsmodell, die Fertigung von Kleinserien für Massenhersteller, nicht mehr trägt, sucht man bei der mehr als 100 Jahre alten Traditionsfirma nach etwas Neuem. Also hat man sich an die seit 60 Jahren bestehende Beziehung zu Aston Martin erinnert und offeriert dem begüterten Gentleman mit Transportbedarf einen "Shooting Brake"-Umbau des viersitzigen und viertürigen Rapide. <br><br> Schon 2004 hat man mit dem Jet ein Projekt auf die Räder gesetzt, dessen Linienführung noch immer überzeugt. Da ist der Schritt zum aktuellen Modell, das von einem Sammler in Auftrag gegeben wurde, recht klein. Die gestreckte Linie und das höhere Heck machen den ausgewogenen und eleganten Rapide nicht hässlicher, bescheren dem Besitzer aber mehr Variabilität.
Barock und füllig sind große Limousinen geworden und um das Hüftgold zu kaschieren spannen sich "Muskeln" um Radhäuser und über Motorhauben. Gleichfalls sind die Innenräume mit Schaltern, Monitoren und Assistenten übersät. <br><br> Bertones Jaguar-Studie B99 schraubt die Opulenz zurück: feine Linien, schmale Scheinwerfer und ebenso filigrane Türöffner sind mit nahezu japanischer Konzentration auf einen reduziert-sinnlich dahinfließenden Körper appliziert. Eine Chromumrandung um die seitliche Fensterfläche und die Chromleiste über dem Schweller vervollkommnen das Bild von zurückhaltender Eleganz. <br><br> Der ovale Kühlergrill und die kleine Skulptur eines springenden Jaguar auf der vorderen Haube zeigen, dass es hier um die britische Spielart von Noblesse geht.
Lamborghini Marzal Schicke Vitrine
1967 glänzt die Carrozzeria Bertone auf dem Genfer Salon mit einem avantgardistischen viertürigen Mittelmotorcoupé. Marcello Gandini, damals Chefstylist beim traditionsreichen italienischen Automobilgestalter, hat einen Flügeltürer mit überaus großzügiger Verglasung entworfen. Leitmotiv des Designs ist das Hexagon: Sowohl Heckabdeckung als auch die Frontmaske zeigen sechseckige Formen und auch im Innenraum, namentlich am Instrumenträger, findet sich das gleiche Muster in immer neuen Variationen.
Auf dem Turiner Salon im Jahr 1961 wurde ein kleiner hochkarätiger 1000 ccm-Sportwagen vorgestellt, dessen Karosserie von Bertone stammte und von Giorgietto Giugaro gezeichnet worden war. Der Rahmen sowie die Technik wurden von Giotto Bizzarini für SEFAC Ferrari entwickelt. Das gab natürlich Gerüchten Nahrung, dass die Firma aus Maranello eingentliche Initiatorin des Projektes sei. Schnell machte der Name "La Ferrarina" die Runde.
Bertone wird 95 Jahre alt. Das ist kein runder Geburtstag, aber allemal Grund, ein Konzept für eine zweisitzige Barchetta auf die Räder zu stellen. Als Basisfahrzeug wurde Fiats Panda 100 auswählt. Eine wohlüberlegte Entscheidung, denn einerseits bestehen seit frühesten Zeiten Verbindungen zwischen Bertone und dem Turiner Koloss - man denke nur an 850 Spider oder X1/9 - andererseits ist Fiat natürlich "die" italienische Marke.
34. AvD Oldtimer Grand Prix Licht und Schatten
Ein Vergnügen für die Sinne ist den Freunden schneller alter Autos der Oldtimer-Grand-Prix des AvD. Vom 11. bis zum 13. August gingen bei der 34. Auflage der größten Klassiker-Veranstaltung mehr als 560 Starter in historischen Renn- und Tourenwagen aus acht Jahrzehnten an den Start. Von den Klassikern der 20er und 30er Jahre, über die Touren- und Rennwagen der 60er bis hin zu den Grand-Prix-Fahrzeugen der 70er und den Rennsportwagen der frühen 80er Jahre. Diesmal hatten Fans und Fahrer trotz angekündigten Regens noch einigermaßen Glück - das unberechenbare Eifelwetter ließ zu den Rennen große Wolkenlücken frei.
Als der Lamborghini Miura 1966 beim Genfer Salon seinen ersten Auftritt hatte, löste er einen Schock aus: Wo bisher Frontmotoren das Maß aller Dinge waren, stellte der Zwölfzylinder aus Sant Agata die Dinge auf den Kopf. Hier arbeitete nicht nur ein Mittelmotor wie bei reinrassigen Rennwagen, sondern dieser war auch noch quer montiert. Es war etwas entstanden, was es so vorher noch nicht gegeben hatte. Auf der Detroit-Motorshow 2006 löste eine Lamborghini-Studie erneut einen Schock aus: Walter de'Silva hatte sich am Miura versucht. Auch wenn die Begeisterung der Medien ohne Grenzen war: Das Show Car ist Retro-Design der negativen Art.
Villa d'Este 2005 Eine Ausstellung von besonderer Klasse
Automobile sind Skulpturen, die in den sozialen Raum hineinwirken. Diese banale Wahrheit beschreibt die visuelle, räumliche, physikalische oder akustische Inbesitznahme der Außenwelt durch die mechanischen Kinder des Karl Benz. Veranstaltungen wie der 76. Concorso d'Eleganza in der Villa d'Este sind ein Ort der Hygiene: Durch den hohen Anspruch, der an die teilnehmenden Fahrzeuge gestellt wird, entsteht eine neue Klarheit über die Qualität und Eleganz, die sich in einem Automobil ausdrücken kann und über die Art, wie es seine Umgebung durch seine Präsenz verändert.
Giulietta Sprint Alfa Romeos Plattformstrategie zum Erfolg
Ein ewig junger Alfa Romeo wird 50: der Giulietta Sprint. Das erfolgreichste Alfa Romeo Coupé der 50er Jahre und seine nicht minder populären Derivate - Giulietta Berlina und Spider - schrieben Automobilgeschichte und führten die Mailänder Avantgardemarke in neue Absatzregionen. Mehr als 28.000 Kunden entschieden sich für das Coupé. Ein in jenen Tagen außergewöhnlicher Markterfolg, zu denen sich über 131.000 Guilietta Berlina und 17.000 Giulietta Spider addierten.
Villa D'Este 75. Concorso d'Eleganza
Seit 75 Jahre werden beim Concorso d'Eleganza Villa D'Este elegante und innovative Designkreationen einer fachkundigen Jury vorgeführt und von dieser prämiert. Zur Feier dieses Jubiläums nahmen am diesjährigen Wettbewerb 52 historische Fahrzeuge und zehn aktuelle Konzeptautos teil und sorgten so für eine Rekordbeteiligung bei diesem Ereignis.
Bertone und Alfa Romeo: Aus dieser Verbindung sind Klassiker entstanden. Vor allem die grandiosen Giulia Coupé GT Veloce der Sechziger Jahre sind attraktiv wie am ersten Tag und haben eine begeisterte Fangemeinde. Das ist der Enthusiasmus, aus dem sich Kapital schlagen lässt, und so bekam Centro Stile Bertone von der Mailänder Firma den Auftrag, auf der Basis des 156 ein Coupé zu gestalten.
Stilo Bertone Eine kurze Geschichte
Bertone schaut auf eine über neunzigjährige Geschichte zurück. Gegründet für den Bau und zur Reparatur von Kutschen vollzog sich 1921 eine wichtige historische Weichenstellung: Das erste Bertone Fahrzeug, ein Torpedo auf der Basis des SPA 23S, wurde gebaut. Einerseits hat sich die Firma zum Automobilproduzenten gewandelt, andererseits verlor sie aber nie die Beziehung zu ihren Wurzeln, der Gestaltung schöner Automobile. So freut sich das Unternehmen bester Gesundheit und forscht intensiv an "Drive-by-Wire"-Konzepten, die mit den Studien Bertone Filo (2001) und Bertone Novanta (2002) ihre Form fanden.
Der Novanta, der als Reminiszenz an die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit General Motors das Saab-Wappen trägt, versteht sich als Oberklassenlimousine. Wieder wird, wie im Bertone Filo und dem Chevrolet Autonomy, das Drive-by-wire-Konzept variiert. Hydraulikelemente, bei SKF entwickelt, werden überall im Fahrzeug verwendet und beeinflußen maßgeblich die Konzeption der Architektur. Die SKF-Komponenten ersetzten einen Großteil der klassischen Mechanik und erlauben dadurch den Designern eine völlig neue Sichtweise auf die Fahrer-Maschine-Schnittstelle. Informationen können anders aufbereitet werden und in einer neuen Qualität übermittelt werden.
Mit dem Hy-wire entwickelte General Motors das in Detroit und Genf 2002 gezeigte modulare AUTOnomy-Konzept weiter, das durch seine raumsparende Skateboard-Architektur und mit Brennstoffzellenantrieb flexibel mit unterschiedlichen Karosseriekonzepten bestückt werden kann. Mit diesem Folgeprojekt wollte man verdeutlichen, wie Ernst die Vision von AUTOnomy gemeint war. Deshalb war es ein logische Schritt, ein fahrfähiges Konzeptauto zu bauen. Die Zielrichtung ist klar: General Motors sucht einen Weg, Fahrzeuge zu entwickeln und zu vermarkten, die nicht von ausländischen Öllieferungen abhängig sind. AUTOnomy und damit auch Hy-wire stehen für diese Vision einer neuen Ära des Automobils.
Chevrolet AUTOnomy Flexibles Konzept für das Auto der Zukunft
Am Anfang dieser Studie stand die Frage: "Was wäre, wenn wir das Auto heute erfinden würden?". Die Antwort ist die Studie AUTOnomy: Ein Konzept mit dem Potential Fahrzeugdesign, -bau und -verwendung neu zu definieren
Bertone Filo Von "Fly-by-Wire" zu "Drive-by-Wire"
Im Filo entwirft Bertone die Vision des Autos von morgen und holt Flugzeugtechnik auf den Boden. Das "drive-by-wire" Konzept definiert die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine neu.
2000km durch Deutschland Vielfalt vor Masse
Mit einem Familienfest im Mönchengladbach starteten wieder die "2000km durch Deutschland" mit Fahrzeugen quer durch die Epochen, vom Kleinstfahrzeug bis zum Luxuswagen.
Kurzmeldungen
Bertone Suagnà
Mit dem Konzept Suagnà, zu sehen auf dem 76. Genfer Salon, schlägt Bertone ein neues Kapitel der Zusammenarbeit mit dem Fiat-Konzern auf. Auf der Basis des aktuellen Punto entwickelte das italienische Designstudio ein Cabriolet-Coupé mit einem eigenständigen, starken Charakter. Der Name "Suagnà" bedeutet im Piemontesischen "Gewissenhaft" - ein Attribut, das auch den Entwicklungsprozess beschreibt. Aggresiv und elegant gezeichnet, besticht die Form vor allem durch die Frontleuchten in Bumerangform und durch eine plakative, keilförmige Sicke vor dem hinteren Rad. Das ausgefeilte Dach, dessen zwei Teile unsichtbar im Kofferraum verschwinden, stammt vom deutschen Zulieferer CTS.
Bertone CARousel
Die neue Studie von Stile Bertone zeigt ein Innenraumkonzept, das extreme Flexibilität in der Wahl des Fahrerarbeitsplatzes bietet. Jeder der vier Sitze, die jeweils auf einer drehbaren Basis befestigt sind, kann vom Fahrer benutzt werden. Auf Pedale wird völlig verzichtet: Unter jedem Sessel befinden sich ein Steuer sowie zwei Joy Sticks, die auf der rechten und linken Armlehne des jeweiligen Sitzes angebracht werden. Damit wird das Fahrzeug gelenkt, beschleunigt und abgebremst. Möglich wird dieses ungewöhnliche Konzept durch die "Drive-by-wire"-Technologie, die die Italiener seit einiger Zeit zusammen mit General Motors entwickeln. So basiert das CARousel-Konzept auf dem Brennstoffzellen-angetriebenen GM "HY-Wire". Dieser von Bertone gebaute Prototyp basiert auf der GM "Autonomy"-Plattform, bei der eine Antriebseinheit mit unterschiedlichen Karosserieformen bestückt werden kann.