Alpine A210 (1966)

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Alpine A210, 1966

Erstmals entwickelt Alpine 1962 mit dem M63 ein Wettbewerbsfahrzeug für Sportwagenrennen, diesem folgt später der M64. Aber schon 1966 stellt die Firma aus Dieppe einen echten Rennsportprototyp auf die Räder, der insbesondere in Le Mans das Rennen um die begehrte Index-Wertung aufnehmen soll. Hier gewinnt der Wettbewerber mit dem besten Benzinverbrauch in Relation zum Fahrzeuggewicht und zur Durchschnittsgeschwindigkeit – ein Wettbewerb, der in den 1960ern für die französischen Fans genauso wichtig ist wie der Gesamtsieg.

Der neue A210 ist besonders aerodynamisch und, dank Glasfaserkarosserie, nur 680 Kilogramm schwer. Eine langgezogene Heckpartie und hohe Seitenflossen machen ihn auf langen Geraden schnell und stabil. Das Fahrwerk besteht vorne und hinten aus Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und Gasdruckdämpfern, die Kunststoffhaut spannt sich über einen Gitterrohrahmen aus Stahl.

Praktischerweise kann in unterschiedlichen Klassen gestartet werden, da Gordini-Motoren vom Einliter mit 115 PS bis zum 1,5-Liter mit 178 PS eingebaut werden können. Auch bei den Getrieben sind verschiedene Optionen vorgesehen: Eine Fünfgang-Hewland-Einheit kommt bei Sprintrennen zum Einsatz und ein länger übersetztes Porsche-Getriebe in klassischen Langstreckenrennen. Trotz geringer Motorleistungen ist der A210 richtig schnell – die Spitzengeschwindigkeit beträgt nahezu 290 Stundenkilometer.

Zwischen 1966 und 1969 wird der französische Renner unter Piloten wie Jean-Pierre Jabouille, Patrik Depailler oder Jean-Luc Thérier erfolgreich beim Langstreckenklassiker an der Sarthe eingesetzt. Neben den neunten Gesamträngen 1966 und 1968 stehen als grösste Erfolge die Siege von Jean-Claude Andruet und Jean-Pierre Nicholas in der Index-Wertung 1968 (Rang 14) sowie von Alain Serpaggi und Christian Ethuin in der Index-Wertung 1969 (Rang 12) in den Analen.

Fotos/Text: Rainer Roßbach