1969 hat Bertone im Oktober auf dem Turiner Autosalon den großen Auftritt. Auf der technischen Basis des Autobianchi A 112 hat Marcello Gandini einen offenen Zweisitzer gezeichnet, der deutlich Anleihen beim Bootsbau nimmt. Das spiegelt sich im Namen „Runabout“ wieder, der für ein Sportboot mit geschlossenem Vorderdeck und einer Liegefläche zum Sonnenbaden steht, und dessen Stil sich in der Holzbeplankung des Gepäckabteils zeigt.
Der neue Runabout modernisiert dessen Form, behält aber die deutliche Keilform sowie den ausgeprägten und den optisch dominanten Überrollbügel bei, wenngleich die Materialanleihen des Originals beim Wassersport nicht mehr zu sehen sind. Als Entschädigung für diese Profanisierung wird es eine limitierte Auflage in zwei Konfigurationen geben: zum einen eine offene Barchetta, bei der das Dach und die Windschutzscheibe entfernt werden kann und zum Anderen eine Targa-Version, bei der das Dach abnehmbar ist.
Auf der Leistungsseite entfernt sich der neue „Runabout“ deutlich vom Original. Wo dieses sich mit 58 PS aus einem 900 ccm-Motor zufrieden gab, muss es heutzutage ein V6 mit 500 PS sein. Im Gegensatz zu seinem stilbildenden Vorgänger, der deutlichen Einfluss auf das Automobil-Design der 1970er-Jahre genommen hat und dessen Formen sich etwa im Fiat X1/9 und im Lancia Stratos wiederfinden, wird der Epigone ohne weiteren Einfluss bleiben.
Fotos: Bertone/Text: Rainer Roßbach