Skylark III: Buicks fabelhafter italienischer Zweisitzer

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In den Fünfziger Jahren war es für US-Hersteller schick, auf italienischen Design zurückzugreifen, zumindest um Prototypen mit hohem Aufmerksamkeitswert zu schaffen. Dodge und DeSoto arbeiteten mit Ghia zusammen, Hudson mit Touring, Nash hatte mit Healey einen englischen Partner.

In den Jahren 1957-60 taten sich schließlich Buick und Pininfarina zusammen, um ein experimentelles zweisitziges Coupé namens Skylark III zu entwickeln. Die Geschichte des Skylark III beginnt im Jahr 1957, als Führungskräfte und Stylisten von General Motors, darunter Harley Earl, Harlow Curtice und Ned Nickless, den Bau eines maßstabsgetreuen Tonmodells leiteten, das ursprünglich als Buick Skylark II bekannt war. Das Modell baute auf einem radikal verkürzten Buick-Pkw-Fahrgestell auf und verfügte über eine eng geschnittene zweisitzige Coupé-Karosserie, die sich jedoch eng an die Linien und das Styling des späteren Buick-Serienfahrzeugs von 1959 anlehnte.

Das Management war mit dem maßstabsgetreuen Tonvorschlag so zufrieden, dass es den Pininfarina aus Cambiano, Italien, südlich von Turin, mit dem Bau eines funktionsfähigen Prototyps beauftragte. GM bestellte zwei komplette Autos. Eines davon war ein weißes Coupé mit geschwungenen, sich verjüngenden Heckflossen, dessen Ideen schließlich auch bei der Konkurrenz in den Forward Look von 1960 bei Dodge einflossen und einem aufwendigen, segmentierten Kühlergrill. Die zweite Variante war silbern lackiert und hatte scharfe, diagonale Heckflossen, die die des Serien-Buick von 1959 entsprachen.


In dieser Form wurden die Autos nun als Skylark III vorgestellt und trugen die interne GM-Versuchsbezeichnung XP-75. Offensichtlich schaffte es der Skylark III nie in die Ausstellungsräume, und Buick bot erst 1988 mit dem Reatta einen Serien-Zweisitzer an. Aber der Skylark III machte eine ziemlich schneidige Figur und ließ das dramatische Styling der Buick-Serienautos von 1959 genau erahnen.

Zu den Details der beiden Pininfarina-Prototypen gehörten Lederschalensitze, ein vertikal ausgerichtetes Radio in der Mitte des Armaturenbretts, elektrische Fensterheber und Klimaanlage sowie Automatikgetriebe mit am Boden montierten Schalthebeln. Das weiße Coupé, das einem leitenden Angestellten von Fisher Body überlassen wurde, wurde Berichten zufolge Mitte 1964 zur verschrottet wurde, während die silberne Version, Berichten zufolge 1967 aus dem GM-Bestand verschwunden zu sein schien, und es wird vermutet , dass beide Autos nicht mehr existieren.

Text: Dieter Roßbach, Fotos von General Motors.