Im Jahr 1968 gab AVS-Shadow-Gründer Don Nichols („Advanced Vehicle Systems“) dem Designer Trevor Harris die Gelegenheit, einen der radikalsten Rennwagen der Geschichte für die Can-Am-Serie zu entwerfen. Die Can-Am ging als die Rennserie in die Geschichte ein, die nahezu auf jede Regel verzichtete, und so die stärksten Autos und die schnellsten Fahrer anzog. Das Hauptziel der Entwicklung des Mk 1 war, die Frontfläche um 30-40 Prozent zu reduzieren.
Dieses Ziel wurde realisiert, indem er viel niedriger und schmaler als die Konkurrenz war. Dies wurde unter anderem durch die Verwendung von 10- und 12-Zoll-Rädern möglich, auf die speziell entwickelte Reifen von Firestone montiert. Um die kleinen vorderen Bremsen zu kompensieren, wurden vorne und hinten „Luftbremsen“ in das erste Originaldesign integriert.
Jedoch verbot die Rennleitung Ende 1969 „bewegliche Aero-Vorrichtungen“, so dass die „Air-Brakes“ nicht mehr weiterentwickelt werden konnten. Stattdessen wurden Kühlgebläse an den Vorderrädern angebracht, um die überlasteten Bremsen zu kühlen. Zudem gab es weitere Innovationen wie etwa den liegenden Fahrerplatz ein horizontal stehendes Lenkrad sowie horizontale Pedale, ein kabelgesteuertes Schaltgestänge und winzige Tragfedern in Ventilfedergröße. Außerdem war das Chassis, ein schwarz eloxiertes Monocoque, modularer aufgebaut.
Insgesamt wurden vier Chassis gebaut, von denen nur ein einziges bin fahrbereite Zustand ist. Die anderen Autos waren ein nicht fahrbereites Fahrzeug und ein unvollständiges Chassis. Ein weiteres wurde 1970 bei einem Verkehrsunfall zerstört, nachdem es in Mosport und St. Jovite von George Follmer im Rennen gefahren wurde.
Das überlebende Auto (Chassis Nr. 70-4) ist der Wagen, der stark modifiziert von Vic Elford in Mid-Ohio gefahren wurde, um zu versuchen, die diversen Kinderkrankeiten in den Griff zu bekommen. Es wurde wieder in die ursprüngliche und radikale Testversion von Anfang 1970 zurückgebaut.
Fotos und Text: Rainer Roßbach