Devin Type D (1957)

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Devin Type 2

Bill Devin, von 1955 bis 1964 Hersteller formschöner GfK-Karossen, ist als der “Enzo Ferrari aus den Okie Flats” in die Geschichte eingegangen. Der 1915 in Rocky/Oklahoma geborene Devin war schon seit frühester Jugend vom Automobil-Virus infiziert. Sein Vater hatte eine Chevy-Werkstatt und von da führte der Weg direkt auf die Rennpiste.

1954 entschied Bill Devin sportliche Autos zu bauen, die zum Rennen taugen sollten, und zwar gleich gut wie die der besten Europäer. Erstling war ein Devin-Panhard, den er gleich im damals absolut innovativen GfK – die NASA hatte den Werkstoff gerade neu entwickelt – einkleidete. Aber auch technisch hatte er einiges zu bieten. Er war der erste, der einen Motor, den Panhard-Zweizylinder, mit einer riemenangetriebenen obenliegenden Nockenwelle bestückte.

Devin Type 2

Die von Devin in mehreren Varianten angebotenen Karosserien orientierten sich am Design populärer italienischer Sportwagen wie dem Ferrari 750 Monza oder etwa den Erminis. Darunter konnte unterschiedlichste Mechanik montiert werden: Vom Vierzylinder-Triumph bis zum V8-Cadillac ging so ziemlich alles. Besonders schön aber sind die Varianten, die entweder auf Volkswagen oder Porsche basierten. Der hier gezeigte Spyder “Type D” entstand auf der Basis eines Porsche 356 und kostete zu seiner Zeit, also 1957, komplett etwa 3400 Dollar.

Neben Devin gab es Ende der 1950er/Anfang der 1960er einige weitere Firmen, die Kit-Cars mit Kunststoffkarosserie im Programm hatten: Byers, Kellison oder Fiberfab kennt man noch heute. Devin war berühmt für Top-Qualität bei günstigen Preisen und sehr gutem Finish. Damit wurde er schnell der größte und erfolgreichste Produzent und lieferte bis nach Europa, Südamerika und nach Südafrika. Am Ende aber blieb der finanzielle Erfolg aus und Devin beendete seine Karriere als Fahrzeughersteller.

Devin Type 2

Fotos: Rainer Roßbach/Text: Rainer Roßbach