Hondas S800 (1966)

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Schon 1965 war Honda mit einem filigranen und quer eingebauten und 233 PS starken Zwölfzylinder-1,5-Liter in der Formel 1 aktiv. Der Amerikaner Richie Ginther konnte den letzten Grand Prix der auslaufenden 1,5-Liter-Formel gewinnen – und wer weiß, was möglich gewesen wäre, wenn das Reglement nicht zu Ende gegangen wäre.

Mit dem S 800 brachten die Japaner die Hochdrehzahl-Philosophie auf die Straße. Zum vergleichsweise geringen Preis von 7750 Mark zeigte der Konzern Ende 1966 erstmals den Wagen als Coupé und Cabrio in Hamburg. Aus einem schmalen Hubraum von 791 Kubikzentimetern holte der Winzling stolze 67 PS. Der wassergekühlte Vierzylinder war Hightech pur: Kurbelwelle und Pleuel waren nadelgelagert zwecks Verringerung der Reibungsverluste.

Die Fahrleistungen des Honda S800 waren phänomenal. Bei 7.570 Touren lag die Spitzenleistung an, gedreht werden konnte bis 11.000/min und auch 12.000 Touren verzieh der kleine Motor klaglos. Hier zahlte sich Hondas Erfahrung im Motorradbau aus, wenngleich das Aggregat im Gegensatz zu den meisten Zweiradmotoren langhubig ausgelegt war. Der hinterradantriebene kleine Vierzylinder war besonders elastisch und für eine Spitzengeschwindigkeit von 162 Stundenkilometer gut.

1970 ging die Produktion des Honda S800 nach rund 26.000 verkauften Exemplaren zu Ende.

Fotos: Autostadt Wolfsburg, Automobilmuseums ZeitHaus/Text: Rainer Rossbach