Veröffentlicht von Die Mille Miglia ist ein der Klassikerveranstaltungen, auf denen durch die Einschränkungen bei der Zulassung der Fahrzeuge selten etwas Neues zu sehen ist. Das aber durch kein Manko der Veranstaltung, das daran hindern sollte, sich auf den Weg nach Bescia zu machen. Wo und wann kann man sonst diese Breite klassischer Rennsportfahrzeuge so hautnah und fahrend erleben. Die meisten dieser Schmuckstücke sieht man sonst nur in Museen, wenn sie nicht bei reichen Sammlern in versteckten Garagen den Blicken der Öffentlichkeit entzogen werden. Hier allerdings dürfen sie das tun, wofür sie gebaut wurden: sich auf der Straße in einem sportlichen Wettbewerb zu messen. Natürlich geht es heute gesitteter zu als in der Zeit von 1924 bis 1957. Der Streckenrekord von Moss/Jenkins wird auf ewig bestehen bleiben. Es geht jetzt um Präzision und sekundengenauer Einhaltung von Durchschnitt und Geschwindigkeit nach Vorgabe. Eine Reihe von Teilnehmern sieht das genauso verbissen wie die Hochgeschwindigkeitspiloten der frühen Jahre. Das ist gut zu beobachten, wenn man sich an einer der Kontrollstellen anschaut, wie hier um Zehntelsekunden an der Lichtschranke gekämpft wird.
Überhaupt ist es eine gute Idee, beim Start in Brescia die Strecke entlang durch die Straßen zu gehen, die immer neuen Perspektiven sind eine wunderbare Kulisse für die Autos und die Zuschauer feiern jede einzelnen, ob im Ferrari, Stanguelini oder in Volkswagen Käfer wie einen Sieger. Auch 2023 war die MilleMiglia wieder einen Ausflug nach Oberitalien wert.
Text und Bilder: Dieter Roßbach