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Die Gruppe B des Rallyesports war Mitte der 1980er Jahre das wohl brutalste und stärkste, was auf den Naturpisten rund um die Welt bewegt wurde. Toyota, seit vielen Jahrzehnten dem Rallysport verbunden, wollte sich gleichfalls dieser Herausforderung stellen. Mit dem Mittelmotorsportler MR2 glaubte man eine gute Basis zu haben. Schon ein Jahr nach dem Marktstart des Serienmodells legte die Kölner Sport-Dependance TMC der Japaner die WRC-Version MR2 (222D) für das zur Saison 1985 neu justierte Rallye-Championat auf.
Die neue Gruppe S sollte die Gruppe B ablösen. Das neue Regelwerk verzichtete darauf, 200 Homologationsexemplare zu fordern. Für die Gruppe S waren es nur mehr 10 Wagen. Gleichzeitig wurde die Leistung der Gruppe-S-Autos auf maximal 300 PS begrenzt. Zudem sollten die Gruppe-S-Fahrzeuge stabiler und sicherer werden. Nach tödlichen Unfällen in der Rallye-Weltmeisterschaft wurden jedoch sowohl die Gruppe B als auch die kommende Gruppe S verboten.
In der Papierform sieht Toyotas Mittelmotorkonzept konkurrenzfähig aus. Der neu entwickelte 222D besaß ein 2,1-Liter-Turbotriebwerk mit Trockensumpfschmierung sowie Allradantrieb. Mit dem 3,95 Meter kurzen Serien-MR2 hatte der Motorsport-Prototyp zumindest im Heckbereich kaum noch etwas gemeinsam. So basierte der 750 Kilogramm leichte Rallye-Renner auf einenm stabilen und leichten Gitterrohrrahmen. Hinter dem Fahrerabteil steckte der 600 PS starke Turbo unter einem komplett aufklappbaren Fahrzeugheck. Damit war das das Triebwerk, das sein maximales Drehmoment von 640 Nm per Schalterbetätigung auf alle vier oder nur auf die hinteren Räder abgab, für Wartungsarbeiten leicht zugänglich. Den Ladedruck des aufgeladenen Zweilitermotors konnte der Fahrer mittels Handrad im Cockpit stufenlos zwischen 1,3 und 1,5 bar verstellen und das. Das Leistungsgewicht des 222D betrug nur 1,25 Kilogramm pro PS.
Der ab Februar 1985 entwickelte Toyota MR2 (222D) hätte gute Chancen für Spitzenplatzierungen in der neu installierten Gruppe S gehabt, aber die Regeländerung verhinderte den Einsatz. Heute gibt es noch zwei: Ein weißes Coupé befindet sich in Japan und das schwarze wird zu besonderen Anlässen in der Toyota Collection in Köln gezeigt.
Fotos: Toyota/Text: Rainer Roßbach