Darracq 200 HP (1905)

Veröffentlicht von

Pierre-Alexandre Darracq initiiert 1904 den Bau eines Rennwagens mit besonders leichtem Chassis und einem großen 11,25-Liter-Vierzylinder, der ordentliche 100 PS leistet. Werks-Fahrer Paul Baras stellt mit dem Boliden auf einer kurzen Küstenstraße im belgischen Ostende mit 168,21 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf. Vor allem die Kombination von leichtem Chassis und starkem Motor scheint zukunftsweisend. Chefingenieur Paul Ribeyrolles entwickelt daraufhin 1905 den ersten V8-Motor mit hängenden Ventilen, der aus etwas über 25 Litern Hubraum 200 PS entwickelt.

Der 200-PS-Darracq mit dem typischen spitzen Kühler und dem bis aufs äußerste reduzierten Chassis ist der stärkste Rennwagen der Welt und bleibt es für eine ganze Reihe von Jahren. Während des Arles-Salons Ende Dezember brennt der Franzose Victor Hémery mit 174,76 Stundenkilometer einen neuen Rekord in den Straßenbelag. Darauf geht es 1906 zu den Ormond Speed Trials in Daytona. Kein geringerer als Louis Chevrolet jagt den Darracq auf nun mehr als 185 km/h, und Hémerys Mechaniker erreicht am Ende knapp 200 Stundenkilometer. Als Fußnote sei noch erwähnt, dass der progressive Franzose 1907 im niederländischen Scheveningen eine Bestmarke über den stehenden Kilometer aufstellt.