Porsche Vision 357

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Der Name gibt die Richtung vor: Porsches Stylisten suchen mit der Studie anläßlich des 75sten Jahrs der Unternehmensgründung den Anschluß an die Design-DNA des klassischen 365ers und stellen die Frage, wie dessen Ikonographie in der Jetztzeit übersetzt werden könnte. Da alles mit einem Boxermotor begann, basiert das Unikat auch auf einer passenden technischen Plattform. Es ist der 500 PS starke 718 Cayman GT4 RS, der die mechanischen Komponenten liefert.

Wie beim Vorbild wirkt die Form monolithisch: mit einer schmalen Fahrgastzelle und den breiten Schultern erinnern die Proportionen an die Linienführung des 356. Auch die Verglasung bezieht sich visuell auf den Klassiker: Die frühen 356er hatten zunächst eine geteilte Windschutzscheibe mit einem Steg in der Mitte. Diese wurde ab1952 durch eine innovative einteilige Windschutzscheibe mit einem Knick in der Mitte ersetzt, die neue Maßstäbe in der Größe setzte. Dieser Fortschritt wird im Porsche Vision 357 dadurch visualisiert, indem die A-Säulen schwarz gehalten sind und so die Frontscheibe mit den Seitenfensterflächen zu einer Einheit verbinden, die optisch übergangslos um das ganze Greenhouse geht.

Verdeckte Türöffner an den Seitenfenstern und Rückleuchten, die hinter einem Muster aus Punkten in der Karosserie sitzen, setzen besondere Licht-Akzente. Eine weitere Interpretation aus dem Formenkanon des Originals ist das Kühlergrillmuster am Heck, in das die dritte Bremsleuchte integriert ist. Gleichfalls sind die runden Scheinwerfer eine Reminiszenz an die Leuchten des 356 und auch das Zweifarbkonzept im unteren Bereich der Frontpartie erinnert an die in den 1950er Jahren beliebten Grautöne. Eine breite Spur sorgt für die bullige Optik. Modern hingegen ist das Design der 20-Zoll-Magnesium-Räder und der aerodynamisch geformten Kohlefaser-Radkappen mit Zentralverschluss. Hier genügt als Inspiration ein historisches Porsche-Rad: Die 356 A und 356 B mit Trommelbremsen hatten Felgen mit dem großen Lochkreis von 205 Millimetern.

Details aus dem Rennsport sind die umlaufende, fugenlose Fronthaube, die mit Schnellspannern befestigt ist. Gewindestangen stabilisieren den großen Frontspoiler. An den Seitenschwellern setzten die Porsche-Designer naturfaserverstärkten Kunststoff (NFK) aus nachhaltigem Material ein – wie beim Porsche Mission R, der 2021 vorgestellten Konzeptstudie für einen vollelektrischen GT-Rennwagen. Anstelle von Außenspiegeln befinden sich Kameras an der Dachkante. Die sichtbare Auspuffblende am Heck besteht aus Titan, die Innenseite des Auspuffs ist mit Keramik beschichtet.

Das visuelle Erbe des 718 Cayman GT4 RS sind Lufteinlässe, die hinter den Fenstern auf der Fahrer- und Beifahrerseite positioniert sind. Ein eFuel”-Logo auf dem Tankdeckel am rechten Kotflügel zeigt, dass der Sechszylinder-Boxermotor mit Saugmotor seine 500 PS aus E-Kraftstoffen schöpft.